Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
76
Europa.
Nach seiner Bodenbildung zerfällt Mitteleuropa in sechs Haupt-
abschnitte: das Alpenland, das Deutsche Mittelgebirgsland,
das Deutsche Tiefland, das Karpatenland, das Ungarische
Tiefland und das Bosnisch-Dalmatische Gebirgsland.
§ 44. A. Das Alpen! and. Die Alpen erscheinen nur aus
der Ferne (vom Mailänder Dom, Weißenstein :c.) als eine Kette
von Berggipfeln der verschiedensten Form und Höhe. In der
Nähe betrachtet (vom Rigi, Faulhorn, Schafberg ?c.) stellen sie sich
dem flüchtigen Blick als ein regelloses Gewirr wild durcheinander
geworfener Felsmassen und Talformen, dem gründlichen Studium
aber als ein großartiges Gebäude dar, dessen Architektur
und dessen Leben von großen Gesetzen beherrscht ist.
Mm: kann darin vom kultur- und wirtschaftsgeographischen
Standpunkte vier übereinander liegende Regionen unterscheiden:
1. Die Hügelregion, bis gegen 750 m, im allgemeinen mit
sanften Gehängen (Steigungswinkeln von weniger als 10°).
Der Straßen- und Eisenbahnbau ist hier noch leicht, meist setzen
lockere Massen (Kies, Sand, Lehm, Ton) die Hügel zusammen,
und nur in der Tiefe oder an Fluß- und Seeufern stößt man aus
anstehenden Fels (Kalkstein, Nagelfluhe, Sandstein, Schiefer). Die
geschützte Lage bringt meist eine milde Luft mit sich, und dadurch,
sowie durch den großen Wasserreichtum sind auch die übrigen Lebens-
bedingungen eines reichen Pflanzen-, Tier- und Menschen-
lebens gegeben. Inmitten ausgedehnter Weinberge finden sich
Kastanien- und Walnußwäldchen, Gärten mit edlen Obstsorten (an
der Südseite der Alpen sogar mit Orangen, Zitronen, Granatäpfeln),
die weniger günstig gelegenen Gehänge aber sind von Getreidefeldern
und Wiesen, sowie hie und da von Laub- und Nadelwaldungen ein-
genommen. Die Welt der größeren Tiere ist nur durch Haus-
tiere (Rinder, Pferde :c.) vertreten, da auf dem sorgfältig kulti-
vierten Boden kein Raum für wilde Tiere geblieben ist. Die
Volksdichtigkeit ist eine bedeutende, und alle größeren Städte
des Alpenlandes liegen in dieser Region (Genf 406 m über dem
Meere, Zürich 559, Luzern 438, St. Gallen 676, Innsbruck 574,
Salzburg 409, Graz 348, Klagenfurt 439).
2. Die Bergregion, bis 1500 m, häufig mit Anstiegwinkeln
über 10 und 20°, so daß der Mensch ost nicht mehr im stände ist.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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Die Staaten von Mitteleuropa: Allgemeines,
77
aufrecht zu gehen (Winkel von 35 bis 42°!). Straßen- und Eisen-
bahnanlagen finden große Schwierigkeiten und können die steilen
Anstiege meist nur durch vielfache Schlangenwindungen oder
Tunnel- und Galeriebauten überwinden. Da der Verkehr in
den noch höheren Regionen immer schwieriger und gefährlicher wird,
so liegen auch die Riesentunnel des Gotthard (14 912 m lang und
1155 m über dem Meeresspiegel), Montcenis (12 849 m lang und
1368 m hoch), Arlberg (10 270 m lang und 1302 m hoch), Brenner
(1367 m hoch), Semmering (890 m hoch) in der Bergregion. Der
Felsen — vielfach Gneiß und Granit („Urgestein"), häufiger aber
noch Sedimentärgestein — tritt mehr an das Tageslicht, und der
lockere Boden bildet meist nur eine dünne Schicht. Oft sind die
Hänge mit Steinblöcken bedeckt. Diese Schutthalden und „Stein-
meere" sind entweder die Folge von Bergstürzen oder von der Ver-
Witterung der umliegenden Felsmasse, oder sie bestehen aus erratischen
Blöcken. Da auch das Klima rauher ist, so sind die Lebensbe-
dingungen der Pflanzen ungünstigere. Großewälder (aus Fichten,
Tannen, Eichen, Buchen), Wiesen und Weiden nehmen die
weitesten Räume ein, die Wälder infolge der großen Verkehrs-
schwierigkeiten zuweilen echte Urwälder, in denen zum Teil noch
wilde Tiere (Bären, Wölfe, Luchse, Wildkatzen) Haufen, die Berg-
weiden von Rinder- und Ziegenherden belebt. Auf beschränkten
Strecken kann der Mensch neben der Viehzucht noch Acker- und
Gartenbau treiben, aber nur mit gewöhnlichen Getreide- und
Obstsorten und meist unter bedeutenden Schwierigkeiten. Das
Menschenleben verdünnt sich gewissermaßen ebenso wie die Luft:
die Dörfer stehen in immer größeren Intervallen von einander, sie
werden kleiner, und sie lösen sich in einzelne Gehöfte und Hütten auf,
von denen die oberen meist nur während des Sommers bewohnt
sind (Sennhütten). Wenige Ortschaften steigen zu größeren
Höhen empor (St. Moritz im Engadin 1855 m, Cresta im
Aversertal 1950 in). Das höchste Dorf Kärntens, Heiligenblut am
Glockner, liegt nur 1295 in hoch.
3. Die Alpenregion, bis zu einer Höhe von 2500 oder 3000 m
(bis zur sogenannten Schneelinie, die in den Ostalpen höher liegt
als in den Westalpen), hat häufig senkrechte und überhängende
Felswände, aber auch sanfte Hänge- und Hochflächen und ist
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Europa.
besonders in der Mittelzone des Gebirges aus Urgestein (Gneiß und
Granit) zusammengesetzt. Von der Steilheit der Gehänge sind ver-
schiedene — dieser Region in hervorragender Weise eigentümliche —
Naturerscheinungen abhängig: schöne Wasserfälle (Staub-
bach-, Gießbach-, Reichenbachfall im Berner Oberlande), Wild-
wasser (Rüfen), Schnee- und Eisrutsche (Lawinen) und Berg-
stürze. Daß der Straßenbau unsäglichen Schwierigkeiten und
Gefahren begegnet, und daß man Eisenbahnen nicht so hoch legt, ist
hieraus selbstverständlich. Charakteristisch sind hängende Straßen
(Gorge de Trient!), Felsengalerien, Notbrücken. Die Verwitte-
rungsschicht ist an den steilen Gehängen meist nur millimeterdick
und dann nur von Flechten bewachsen. Auch auf den sanfteren
Gehängen, wo lockere Erde in mächtigeren Lagen vorhanden ist,
gedeiht in dem kurzen, kühlen Sommer, der auf den langen, fchnee-
reichen Winter folgt, nur eine Frühjahrsvegetation: Moose,
Edelweiß, Alpenrosen, Gentianen, Alpenprimel, Alpenanemonen,
Alpenaurikel u. a. Dieselbe ist aber durch reiche Überrieselung und
Benetzung vielfach eine sehr üppige (Alpenmatten). Der Baum-
wuchs — meist Nadelholz (Arven und Fichten) — verkrüppelt all-
mählich zu Knie- und Zwergholz. Aus der Tierwelt sind die
eigentlichen Bürger der Alpenregion: Gemsen, Steinböcke, Adler,
Lämmergeier. Haustiere (Rinder und Ziegen) erscheinen auf den
zugänglicheren Matten nur während des kurzen Sommers, behütet
vom Sennen, der ein eigentümliches Nomaden- und Wander-
leben führt. Noch flüchtiger als er besucht der Gemsjäger, Wild-
heuer, Kräutersammler, Naturforscher und Tourist die unwirtliche
Region. Dauernde menschliche Wohnungen finden sich nur aus-
nahmsweise: Hospize der Alpenpässe (Bernhardshospiz 2472 m),
Mauthaus am Stilsser Joch (2538 m) und Faulhorngasthaus
(2684 m), letzteres die höchste menschliche Wohnung in Europa.
4. Die Schneeregion, namentlich in den West- und Mittelalpen
häufig bis über 4000 m, erscheint aus der Ferne wieder mit sanfter
und weicher gestalteten Gipfeln, weil Schnee und Gletschereis
die meisten Schluchten ausfüllen und alle nicht allzusteilen Wände
in mächtigen Lagen bedecken. Aus diesem Grunde ist Pflanzen-,
Tier- und Menschenleben im allgemeinen unmöglich. Das Gestein
ist wieder vorwiegend Gneiß und Granit. Der Schnee fällt meist
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Berner_Oberlande Edelweiß Steinböcke Europa
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Die peripherischen Staaten: Das Vereinigte Königr. Großbritannien u. Irland. 193
Sandbänke gesperrt, und nur die von Liverpool besitzt tiese Zugänge
in den Mersey. Der vorzügliche Pembroke-Hafen hat kein gutes
Hinterland (Kriegshasen!), und die Kohlenhäfen Swansea und Cardiff
sind erst durch Kunstbauten geschaffen. Der Avon bei Bristol bildet
aber durch die hohe Flut einen ausgezeichneten Naturhasen, und die
Südküste hat die herrlichen Buchten von Falmonth, Plymouth und
Portsmouth- Southampton.
Irland ist an guten Naturhäsen fast noch reicher. Die Bucht
von Dublin ist allerdings in ihrem innersten Winkel zu seicht und
an ihrem Ausgange zu stark geöffnet, und ähnlich auch der Belfast
Lough. Schöne Buchten sind aber der Lough Foyle (die Bucht von
Londonderry) und die fjordenartigen Einschnitte im Westen und
Süden. Wenn nur noch die Shannonmündung und die Bucht von
Cork eine höhere Bedeutung erlangt haben, so liegt das ähnlich wie
bei Nordschottland an dem armen Hinterlande.
§ 105. Die britische Hauptinsel ist im Süden und Osten (in
England) vorwiegend Flachland, im Nordwesten aber (in Schottland
und Wales) Gebirgsland.
Das Schottische Gebirgsland zerfällt in drei Abteilungen:
1) das Nordschottische Gebirgsland (im Ben Wyvis 1100 m),
eine wilde, sumpf- und heidebedeckte Hochebene, die steil nach dem
Meere und nach dem Caledonifchen Kanäle abstürzt, und in deren
Osten sich schmale Kulturebenen ausbreiten; 2) das Mittelschot-
tische Bergland (im Ben Nevis 1343 m), ebenfalls großenteils von
Felsen, Sümpfen und Heiden eingenommen und unfruchtbar, im Osten
und Südosten aber zu sanfteren Hügeln und reicheren Ebenen ab-
fallend, und mit blühender Viehzucht sowie in den östlichen Tälern
mit schönen Fichtenwäldern; das wellenförmige Tiefland zwischen
dem Mittelschottischen und Südschottischen Gebirge trägt reiche Getreide-
selder und birgt unerschöpfliche Schätze an Kohlen und Eisen; 3) das
Südschottische Bergland enthält wohlangebaute Täler, Berg-
weiden, Bergwälder und Heiden, und eng mit ihm verwachsen und
verwandt ist das Cheviot-Gebirge, an der Grenze von Schott-
land und England.
Die sogenannte Penninische Kette besteht aus einer Reihe
von Bergmassen, die aus ihrem Rücken Sumps und Heide, aber in
ihrem höhlenreichen Kohlenkalksteine ausgedehnte Kohlenselder und
Deckert, Handels- und Verkehrsgeographie. 13
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Afrika,
erstrecken sich in West- und Ostafrika über eine Fläche von 2,4 Mill.
qkm und über eine Bevölkerung von 10 Mill. Seelen.
1. Togo-Land besteht aus einem flachen, sandigen, lagunen-
besetzten, von Malaria heimgesuchten Küstenstreifen und aus einem
bis gegen 2000 m aufsteigenden und im allgemeinen gesunden inneren
Berglande, westlich vom schiffbaren Volta- Flusse. Das Land hat
ausgesprochene Regenzeiten im Frühjahre und Herbste, zwischen denen
ziemlich strenge Trockenzeiten (mit dem Wüstenwinde „Harmattan")
liegen. Von Natur ist es teils Wald-, teils Savannenland, und von
den Eingeborenen (Ewe-Negern) werden auf ausgedehnten Strecken
Ölpalmen, Aams, Maniok, Erdnüsse, Mais u. dgl. angebaut. Auch
Tabakbau ist gelungen.
Hauptstation im Inneren ist Bismarckhöhe; Hafenplätze: Bagida,
der Regierungssitz Lome und Klein-Popo.
2. Kamerun (500 000 qkm und 3,5 Mill. E.) erscheint durch
seine Lage in dem innersten Winkel des Guinea-Golfes zur Er-
schließuug der Hilfsquellen Jnner-Afrikas vorzüglich geeignet. Das
Klima des von zahlreichen Flußläufen (Mungo, Wuri, Sannaga,
Ndongo 2c.) durchschnittenen und mit dichtem Urwalde bedeckten
Küstentieflandes ist aber für Europäer sehr ungesund, und von
dem unteren Venne-Strome, der infolge seiner Freiheit von Kata-
rakten die beste Schiffahrtsstraße des Erdteils bildet, ist Deutschland
durch seine Verträge mit England abgedrängt worden. Das innere
Tafelland, zu dem der Aufstieg in zwei steilen Stufen erfolgt,
liegt 800 m über dem Meere, hat gesundes Klima, mit starken
Temperaturschwankungen, und ist teils reine Grasebene (Savanne),
teils lichte Parklandschaft, in der sich Gras- und Baumwuchs durch-
einander mischen, teils sogenannter Galeriewald ientlang den Flüssen!.
Unmittelbar aus der tropischen Waldniederung an der Küste erhebt
sich außerdem der gewaltige vulkanische Kamerunberg bis gegen
4200 m. Die Ströme — auch der aus den innersten Teilen des
Landes kommende Sannaga — bilden an den erwähnten Stufen
Wasserfälle und sind infolgedessen nur in sehr beschränkter Weise
schiffbar (der Sannaga im Unterlaufe 80 km und dann erst wieder
250 km landein auf längerer Strecke; der Mungo 112 km). Der
Bau einer Eisenbahn zur Umgehung der Fälle wäre technisch
schwierig und würde sich durch Steigerung der Produktion in dem
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Mungo Ndongo
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Ostafrika Bagida Lome Kamerun Guinea-Golfes Sannaga Deutschland England
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Die einzelnen Wirtschaftsgebiete: Das deutsche Kolonialreiche
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Bagamoyo hat nur eine offene Reede. Das aus jungen geologischen
Bildungen (Korallenkalk und Sand) bestehende Küstenland ist im
allgemeinen niedrig und arm an guten Quellen, das Innere aber
ist teils Tafelland, teils hohes Gebirgsland (im Kilimandscharo, dem
höchsten Berge Afrikas, 6050 m; im Ufambara-Gebirge 1600 m;
im Usagara-Gebirge 2100 m). In den Gebirgen herrschen Granit
und Gneis vor, die zu eisenschüssig-tonigem Lateritboden verwittern,
der Kilimandscharo aber ist vulkanisch. Die Regenzeit ist in Ost-
afrika eine doppelte (im Frühlinge und Herbste), die damit abwech-
selnden Trockenzeiten sind aber im Küstentieslande ebenso wie auf den
Hochebenen viel anhaltendere und längere, und infolgedessen neigt
die Vegetation daselbst zur Steppen- und Savannenbildung (mit
Riesengräsern). Zusammenhängende schöne Waldungen tragen nur
die Gebirgslandschaften, und schwer durchdringlichen Dornbusch- und
Dschungelwald die Flußufer. Bietet demnach der größere Teil des
Landes der Kultur große Schwierigkeiten, so ist es doch nicht zweisel-
hast, daß sich (vor allem in den Gebirgsgegenden) ausgedehnte
Strecken zum Anbau tropischer Nutzgewächse (Kaffee, Tabak, Baum-
wolle. Reis, Gewürznelken, Sesam u. dgl.) sehr gut eignen. Die
Hauptschwierigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung des Gebietes lag
überhaupt weniger in den Natur- als in den Bevölkerungsverhält-
nifsen. Durch ihren Kampf gegen die Sklavenjagden hat sich das
deutsche Kolonialregiment das einflußreiche Araber-Element zum
Feinde gemacht, in der Gefolgschaft desselben aber auch verschiedene
Negerstämme (Mafiti n. s. w.). Außerdem sind die meisten Stämme
bei ihrer Bedürfnislosigkeit wenig zu Pslanznngsarbeiten geneigt,
und namhafte Kenner der ostafrikanischen Verhältnisse befürworten
aus diesem Grunde die Ausübung eines gewissen Zwanges (Frohn-
dienste). Da die Ströme (Rovuma, Rufidshi, Pangani) nur auf
kurzen Strecken schiffbar sind, und die Verwendung von Zug- und
Lasttieren mit Rücksicht aus das Klima ebenfalls untunlich ist, so
hatte die Beförderung von Gütern und Reisenden bisher ausschließ-
lich durch Träger zu erfolgen. Auch hierin lag ein großes Hinder-
nis der wirtschaftlichen Entwickelung des Gebietes sowie der Be-
festigung des europäischen Kultureinslusses in ihm. Durch Eisen-
bahnlinien in das Innere (Fortsührung der von Tanga bis Korogwe
fertigen Ufambarabahn!), sowie durch Dampferlinien auf den
Dickert, Handels- und Verkehrsgeographie. 19
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Ost-
afrika Dornbusch- Rufidshi
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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312
Nordamerika.
übergeht. Freilich ist dieser Wald an den meisten Stellen in ärgster
Weise von dem Menschen mißhandelt worden, und die schönsten
Baumriesen sind fast ausnahmslos der Axt zum Opfer gefallen. Das
Gleiche gilt auch von den ungeheuren Gelb- und Terpentinkiefern-
wäldern, die den größten Teil der Atlantischen und Golfniederung
bedecken, und die Hilfsquellen, welche diese Forste enthalten, versagen
mehr und mehr. Wo der Wald aber gerodet ist, da gedeihen neben
dem einheimischen Mais und Tabak auch der aus der Alten Welt
eingeführte Weizen und Hafer, die Baumwolle und das Zuckerrohr,
der Apfel und die Pfirsiche, und daneben auch das ganze Heer der
europäischen Acker- und Gartenunkräuter. Mit verschiedenen zarteren
Kulturpflanzen, wie mit dem europäischen Weinstocke und der Olive
ist die Akklimatisation im Osten nicht gelungen, und die Orange hat
sich nur in Florida und Louisiana eingebürgert.
Gegen Westen lichtet sich mit den abnehmenden Niederschlägen
mehr und mehr auch der Wald, und endlich nehmen die weiten
Grasebenen der Prärien seine Stelle ein. Gegen den Fuß des
Felsengebirges hin wird der Wuchs derselben ein sehr spärlicher,
und der graue „sage brush" (Artemisia tridentata) wird die herr-
schende Pflanze, um es sast aus sämtlichen Hochflächen des kor-
dillerifchen Westens zu bleiben. Hier säumt etwas Zitter-
päppeln-, Weiden- und Erlengebüsch nur die Flußläufe ein, und
schöne Waldbestände aus Kiefern und Fichten finden sich nur in den
höheren Gebirgslagen, die besser befeuchtet sind. Kulturpflanzen
aber gedeihen nur, wo künstliche Bewässerung möglich ist. Die
pazifische Küstengegend endlich zeichnet sich durch die bekannten
Mammutbäume (Sequojen), Douglasfichten, Riesentannen, Riesen-
zedern, Zuckerkiefern n. f. w. aus, und West-Oregon sowie West-
Washington sind durch diese Bäume diejenige Gegend der Erde,
welche den massigsten Pflanzenwuchs hervorbringt (1 Hektar zuweilen
bis 20 000 cbm Holz!). Auch in Alaska ist der Nadelwald noch
ein sehr stattlicher, und im Mackenziegebiete geht derselbe ganz all-
mählig in den ostkanadischen Wald über. Im Süden des pazifischen
Gebietes gedeihen außer Weizen und Gerste auch Hopsen, Wein,
Orangen, Mandeln, Feigen, Walnüsse und Oliven, meist aber
nur mit Zuhilfenahme künstlicher Bewässerung. — In Mexiko,
und ähnlich auch in Mittelamerika und Westindien, trägt die Küsten-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Nordamerika.
Eismeer. Für einen Verkehr höherer Art — mit getreide- oder
holzbeladenen Kähnen und Dampfern — ist eine solche lückenhafte
Wasserstraße aber natürlich nicht oder doch nur in einem geringen
Umfange tauglich; und Kanäle an den Stellen anzulegen, wo Wasser-
fälle die Schiffahrt hindern, vermag man im allgemeinen nur in
dichter besiedelten und in höherem Grade produktiven Gegenden.
Mit einem großen Kostenaufwands (bis 1900 gegen 400 Mill. M.!)
hat die kanadische Regierung den Lorenzstrom und dessen Teilstücke
zwischen den Großen Seen in dieser Weise reguliert und in eine
der herrlichsten Binnenschiffahrtsstraßen der Erde umgewandelt (be-
sonders durch den Welland-Kanal an den Niagara-Fällen und durch
die sechs Kanäle zwischen dem Ontario-See und Montreal, welche
sogar für kleinere Seeschiffe passierbar sind), und ähnlich auch dessen
Nebenfluß Ottawa u. a. Mit dem Nelson (Saskatfchewan) sowie
mit den meisten anderen Strömen des Landes wird dies aber in
absehbarer Weise nicht möglich sein, und außer dem Verkehre mit
leichten Booten können dieselben also bis auf weiteres nur der Holz-
flößerei dienen.
Das kanadische Klima ist dem Anbau von Getreidegräsern bis
weit in den Norden günstig, da die Winter zwar hart und lang
(am Nord-Saskatschewan bis — 57 °C.), die Sommer aber — den
Breitengraden entsprechend — im Inneren des Landes heiß sind
(bis 45 0 C.). Bis an den unteren Mackenzie ist Gerstenbau
möglich, bis in die Breite des Athabaska-Sees Weizenbau (58° n.br.),
und in Ontario (in der Breite Nord- und Mittelitaliens) Mais-
bau, Obstbau und sogar Weinbau, wenn auch unter Gefahr von
Frühsommerfrösten. Auf die Kultur von Wurzelfrüchten sowie auf
Renntier- und Schafzucht würde sich bei der fortschreitenden Be-
siedelung wahrscheinlich nur die Gegend am Eismeere und an der
Hudsons-Bai — etwa ein Drittel der Landsläche — zu beschränken
haben. Wälder von Schwarz- und Weißtannen bekleiden den Boden
bis an die Mackenzie-Mündung, bis an den Bären- und Doobannt-
See, bis über das Fort Churchill (an der Hudsons-Bai) und bis
an die Ungawa-Bai (in Nord-Labrador), und die ungeheueren Be-
stände dieser Bäume sowie der mit ihnen vergesellschafteten Weiß-
kiefern, Lärchen, Rotzedern und Birken bilden neben Ackerbau, Vieh-
zucht und Fischerei eine Haupthilfsquelle des Landes. Die jährliche
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Churchill
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Welland-Kanal Ontario-See Montreal Ottawa Saskatfchewan Nord-Saskatschewan Ontario Hudsons-Bai Bären- Doobannt-
See Nord-Labrador
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die einzelnen Wirtschaftsgebiete: Das britische Kolonialreich
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Gera es fördert heute mehr Eisenerze als Gold. — Zur höheren
Entfaltung der Produktion fehlen namentlich fleißige
Arbeiter. Die Neger zeigen auch in Brasilien als freie Männer
keine große Arbeitslust. Von Industrie ist kaum die Rede. —
Hauptverkehrsländer sind Nordamerika, Großbritannien, Frankreich
und Deutschland, der Außenhandel beträgt gegen 1000 Mill. M.,
die Eisenbahnlinien messen 14 000 km.
Rio Janeiro (523 000 E.), an der nach ihm benannten prächtigen
Bai, mit dem reichsten und bestkultivierten Hinterlande durch Schienenstraßen
verbunden, ist vor allen Dingen der größte Kaffeemarkt der Erde. Außerdem
exportiert es Zucker, Zuckerbranntwein, Tabak, Jakarandaholz, Tapioka
und Diamanten, und ebenso ist es der Hauptmarkt für europäische und
nordamerikanische Waren (Schiffsverkehr 4 Mill. Tonnen). — Santos ist
ebenfalls wichtiger Kaffee-Ausfuhrhafen; San Paolo (65 000 E.) Eisen-
bahnknoten; Rio Grande und Porto Allegre (52000 E.) Ausfuhrhäfen
der deutschen Kolonien (in Getreide und Vieh). — Bahia (174000 E.), an
einer großen Meeresbucht sehr ungesund gelegen, exportiert Zucker, Vaum-
wolle, Tabak; ähnlich Pernambuko (112 000 E.), mit guten Eisenbahnver-
bindungen ins Innere, sowie Ceara (Fortaleza) und Maranhto; Belem
(Para 50 000 E.), vor dem Delta des Amazonas, Kautschuk, Paranüsse,
Nutzhölzer und Drogen. — Manaos und Tabatinga sind Dampferstationen
am Amazonenstrome; Cuyaba, Endpunkt der Paraguay-Dampfschiffahrt
und Mittelpunkt des Diamantendistriktes von Mattogrosso.
11. Das britische Kolonialreich in Südamerika.
§ 214. Dasselbe enthält 240 000 qkm und 0,5 Mill. E.
a) Britisch-Guyana, 95 000 qkm und gegen 250 000 E., ist
an der Küste alluviales Flachland, das unter dem Einflüsse einer
doppelten Regenzeit mit dichtem tropischen Urwalde bedeckt ist,
während im bergigen Inneren (Roraima 2500 m) Savannen mit
Waldstrecken abwechseln. Der Hauptstrom Essequibo ist bis weit
landein gut schiffbar. Zucker, Kaffee, Kakao und Bau- und Färb-
Hölzer sind Ausfuhrgegenstände.
Haupthafen ist Demerara (Georgetown, 55000 E.).
b) Die Insel Trinidad (nebst Tobago 270 000 E.) ist ziemlich
bergig (bis 900 m hoch) und stimmt in Bau und Natur mit dem nahen
Festlande überein. Merkwürdig ist der große Asphaltsee in seinem
Südwesten. Zucker, Kakao, Kokosnüsse, Holz und Asphalt sind
Haupterzeugnisse.
Port of Spain (35 000 E.), mit schlechter Reede, ist Hauptmarkt.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Paolo_( Mattogrosso
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Nordamerika Frankreich Deutschland Jakarandaholz Bahia Fortaleza Belem Südamerika Roraima Georgetown Trinidad Tobago